Mit der Yashica T4 und Kodak Gold nach Zeeland

Manchmal sind es ja die kleinen Dinge, die einem so einen Urlaub besonders machen. Für mich war’s dieses Mal nicht nur der erste Familienurlaub mit meiner kleinen Familie, sondern auch eine analoge Kamera, die ich vorher noch nie benutzt habe — die Yashica T4. Ich hatte sie mir vor dem Trip nach Zeeland geschnappt, vier Rollen Kodak Gold 200 eingepackt und mir vorgenommen, den Urlaub komplett analog zu dokumentieren. Einfach so. Ohne großes Equipment, ohne digitale Sicherheiten, einfach Point-and-Shoot-Vibes aus den 90ern.

Yashica T4 im Test: Familienurlaub, Kodak Film & der Zauber der analogen Fotografie

Die T4 hat aktuell so einen kleinen Hype, den ich ehrlich gesagt lange nicht so ganz verstanden habe. Klar, Carl Zeiss Tessar 35mm f/3.5, scharfes Glas, kompakt, Autofokus, integrierter Blitz — alles Punkte, die für eine Point-and-Shoot sprechen. Aber wenn du sie das erste Mal in die Hand nimmst, wirkt sie… na ja, sagen wir mal eher unspektakulär. Sie ist leicht, fühlt sich nicht wahnsinnig hochwertig an, eher nach Plastik als nach Legende. Und trotzdem: Sie macht einen unfassbar guten Job.

Ich hatte sie fast durchgehend in der Jackentasche, immer griffbereit. Ob am Strand, bei Spaziergängen durch die kleinen holländischen Orte oder einfach abends beim Essen. Was ich an dieser Kamera so mag: Man kann sie auch einfach mal jemand anderem in die Hand drücken. Meine Frau hat ein paar Bilder gemacht, mein Vater hätte bestimmt auch Spaß daran gehabt, weil man eben nichts falsch machen kann. Und trotzdem hat man ein paar kleine Spielereien, wie den Blitz ein- oder ausschalten oder einen Infinity-Modus, wenn man mal durch eine Fensterscheibe fotografieren will oder den Himmel richtig scharf braucht.

Was mich wirklich begeistert hat, war aber das Zusammenspiel aus der Kamera und dem Kodak Gold 200. Ich hab den Film auf Box-Speed fotografiert und die Ergebnisse sind genau das, was ich liebe: warme Farben, ein bisschen Körnung, ein Look, der sich anfühlt wie die Bilder aus meiner Kindheit. Ich musste an die alten Alben bei meinen Eltern denken, durch die ich als Kind geblättert habe — genau dieser Kodak-Gold-Vibe. Und das Schöne: Die Fotos kamen aus dem Labor, und ich musste nichts mehr daran machen. Keine Bearbeitung, kein Rumgeschraube an Farben oder Kontrasten. Die Bilder erzählen einfach so, wie sie sind, ihre eigene Geschichte.

Übrigens hab ich für die Entwicklung ein neues Film-Lab ausprobiert: Optik Oldschool aus Düsseldorf. Richtig gute Leute, schneller Service und einfach jemand, der diesen analogen Spirit noch lebt. Fühlt sich gut an zu sehen, dass es wieder mehr von diesen Läden gibt. Vor ein paar Jahren hätte ich nicht gedacht, dass Filmfotografie noch mal so einen Hype erlebt. Zu meiner Studienzeit war’s das günstige Medium — Film, günstige Vollformat-Knipsen und Abzüge für ein paar Euro. Heute ist’s ein Luxus geworden, ein bewusster Weg zu fotografieren. Und vielleicht auch deshalb so besonders.

Was ich auch erwähnen muss: Die T4, die ich benutzt habe, war technisch einwandfrei. Vor dem Trip wurde sie nochmal in einer Fachwerkstatt überholt, inklusive Austausch des berüchtigten Lens Flex Cable — das Teil geht bei fast jeder T4 früher oder später kaputt. Mit dem neuen Kabel sollte die Kamera locker die nächsten zehn Jahre laufen. Und ich bin ehrlich: Wenn ich nicht eh schon ein paar andere analoge Begleiter hätte, würde ich sie behalten. Aber so schicke ich sie jetzt weiter, auf die nächste Reise, zu jemandem, der hoffentlich genauso viel Freude daran hat.

Für mich war’s jedenfalls ein richtig schöner Trip — nicht nur landschaftlich, Zeeland ist einfach traumhaft, sondern auch fotografisch. Und irgendwie ein Reminder, dass es nicht immer die fetteste Kamera braucht, um schöne Erinnerungen zu schaffen.

Analoge Fotografie bleibt für mich ein kleines Stück Entschleunigung in dieser komplett digitalen Welt. Und die Yashica T4 hat mir mal wieder gezeigt, warum ich diesen Kram so liebe.

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